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Wichtige Begriffe für Unternehmer - einfach erklärt
Frau am Schreibtisch Beispiel-Berechnung Skonto bei B2B B2C

Skonto einfach erklärt: Definition & Berechnung

Das Wichtigste in Kürze 

  • Skonto bezeichnet einen Preisnachlass, den Unternehmen ihren Kunden gewähren, wenn eine Rechnung vor einem Zahlungsziel beglichen wird. 

  • Typisch sind 1 % bis 3 % Skonto, manchmal auch mehr, wenn eine frühzeitige Zahlung besonders gefördert werden soll. 

  • Üblich ist, dass Skonto im B2C-Bereich vom Bruttobetrag (also inkl. Umsatzsteuer)

  • Hauptvorteile: Der Verkäufer erhält schneller sein Geld und verbessert seine Liquidität; der Kunde spart einen Teil des gesamten Rechnungsbetrags. 

  • Berechnung: Skonto kann man in der Regel als prozentualen Nachlass vom ursprünglichen Rechnungsbetrag abziehen, vorausgesetzt, die angegebene Zahlungsfrist wird eingehalten. 

  • Alternativen: Anstelle der Gewährung von Skonto können Unternehmen zur schnellen Liquiditätsbeschaffung beispielsweise Factoring nutzen. 

In vielen Branchen gehört der Skonto – gelegentlich auch das Skonto genannt – zu den gängigen Zahlungsbedingungen. Obwohl Skonto oft nur wenige Prozent des Rechnungsbetrags umfasst, kann er für Kunden und Unternehmen gleichermaßen interessant sein. Verkäufer nutzen Skonti, um schneller an ihr Geld zu kommen, Kunden profitieren von einem Rabatt – sofern sie die Rechnung in der vereinbarten Zeit bezahlen. In diesem Artikel erfahren Sie alles, um einschätzen zu können, ob Skonto für Ihr eigenes Unternehmen sinnvoll ist, und wie Sie ihn optimal nutzen. 

Was ist Skonto & Skontofrist? – Definition, Bedeutung und Ursprung

Der Begriff Skonto kommt aus der Debitorenbuchhaltung und bezeichnet einen Preisnachlass, der gewährt wird, wenn eine Rechnung vor einem Zahlungsziel bezahlt wird. Der (oder auch das) Skonto ist eine Art Rabatt, der als Anreiz dient, eine schnellere Zahlung zu erreichen. Dieser Rabatt wird dem Kunden in Form eines prozentualen Nachlasses auf den Rechnungsbetrag gewährt. Der Skontosatz wird vom Verkäufer berechnet und ist oft in den Zahlungsbedingungen oder auf der Rechnung angegeben. Übliche Skontosätze, auch als Skonti bezeichnet, liegen zwischen 1 und 3 Prozent. Liegt der Skontosatz deutlich darüber, will der Rechnungssteller sehr nachdrücklich für eine rasche Zahlung werben. Wenn der Kunde innerhalb der Frist bezahlt, wird der Rabatt vom Rechnungsbetrag abgezogen. 

Die Skontofrist ist der Zeitraum, innerhalb dessen ein Käufer Skonto vom Rechnungsbetrag abziehen darf, wenn er die Rechnung bezahlt. Diese wird vom Verkäufer frei bestimmt und kann variieren. In der Regel beginnt die Skontofrist nach Versand der Rechnung und endet vor dem Zahlungsziel. Wenn der Kunde die Rechnung innerhalb dieser Frist begleicht, wird der Preisnachlass gewährt. 

Welche Vorteile hat Skonto? 

Skonto hat sowohl für den Verkäufer als auch den Kunden Vorteile. Hier finden Sie die wichtigsten: 

Vorteile für den Verkäufer 

  • Verbesserte Liquidität: Durch den Anreiz, möglichst schnell zu bezahlen, erhält der Verkäufer einen früheren Zahlungseingang. Das verringert das Risiko von Zahlungsausfällen und kann den Finanzierungsbedarf reduzieren.
  • Schneller Geldzufluss: Speziell Unternehmen mit hohem Kapital- oder Finanzierungsbedarf profitieren von zeitnahen Geldeingängen. 

Vorteile für den Kunden

  • Kosteneinsparung: Wer rechtzeitig bezahlt, spart sich einen prozentualen Teil vom Rechnungsbetrag. Bei einem hohen Einkaufsvolumen machen selbst 2 % oder 3 % viel aus.
  • Bessere Beziehungen: Wer zuverlässig in der Skontofrist bezahlt, genießt beim Lieferanten einen guten Ruf. Das kann zu stabileren Geschäftsbeziehungen führen.

Was ist der Unterschied zwischen Skontofrist und Zahlungsziel? 

Die Skontofrist wird vom Verkäufer frei vereinbart. Üblich sind 7, 10 oder 14 Tage ab Rechnungsdatum. Wichtig ist, diese Frist klar auf der Rechnung zu kennzeichnen. Häufig sieht das dann so aus: 

 | 2 % Skonto bei Zahlung innerhalb von 14 Tagen, ansonsten 30 Tage netto. 

Zahlungsziel bedeutet, bis wann eine Rechnung vollständig ohne Skonto-Abzug beglichen werden muss (z. B. 30 Tage nach Rechnungsdatum). Dabei gilt: 

  • Wird innerhalb der Skontofrist beglichen, gilt der vereinbarte Rabatt. 

  • Wer später als vereinbart bezahlt, verliert den Anspruch auf den Abzug. 

     

Wie wird Skonto berechnet? 

Um den Skontobetrag zu ermitteln, wird häufig folgender Formel gefolgt: 

Skontobetrag = Ursprünglicher Rechnungsbetrag × (Skontosatz / 100)

Beispiel: 

  • Ursprünglicher Rechnungsbetrag: 10.000 EUR 

  • Skontosatz: 2 % 

  • Skontobetrag: 10.000 EUR × (2 / 100) = 200 EUR 

Der Kunde müsste also nur 9.800 EUR bezahlen, sofern er innerhalb der bestimmten Zahlungsfrist begleicht.

Skonto vom Netto oder Brutto?

Ob man Skonto von Netto oder Brutto abzieht, hängt oft von den Vereinbarungen und der Rechnungsgestaltung ab. Üblich ist, dass Skonto vom Bruttobetrag (also inkl. Umsatzsteuer) abgezogen wird.

Unterschiede Skonto bei B2C und B2B 

Ebenfalls entscheidend ist, ob man sich im Privatkundengeschäft (B2C) oder im Geschäftsverkehr (B2B) befindet, und aus welcher Sicht der Skontoabzug betrachtet wird – aus Sicht des Verkäufers oder aus Sicht des Käufers. Hier die Details - mit Beispielen: 

Skonto im B2C-Bereich

Im B2C-Bereich (Business-to-Consumer) ist die Sache äußerst einfach: hier wird der Skonto immer vom Bruttobetrag abgezogen. Warum? 

  • Privatkunden interessieren sich immer nur für den Endpreis inkl. Steuer, da sie die Umsatzsteuer nicht geltend machen können. 

  • Daher erfolgt der Skontoabzug auf den Gesamtbetrag inkl. USt. 

Beispiel (B2C): 

  • Rechnungsbetrag: Brutto: 1.190 € 

  • Skonto: 2 % auf 1.190 € = 23,80 € 

  • Zu zahlender Betrag: 1.166,20 € 

Hier sind alle Beträge aus Sicht des Käufers und Verkäufers identisch, was im B2B-Bereich nicht der Fall sein muss, siehe unten. Es sei aber gesagt, dass Skonto im B2C-Bereich eher selten angeboten wird. 

Skonto im B2B-Bereich   

Im B2B-Bereich (Business-to-Business) sieht die Sache schon etwas komplexer aus. Dort wird Skonto üblicherweise vom Nettobetrag abgezogen – also vor der Umsatzsteuer. Warum? 

  • Unternehmer sind in der Regel vorsteuerabzugsberechtigt. Das heißt, sie führen die Umsatzsteuer nur durchlaufend an das Finanzamt ab („durchlaufender Posten“). 

  • Deshalb ist für sie der Nettopreis wirtschaftlich relevant, und Skonto bezieht sich eben auf genau diesen Nettopreis. 

  • Die Umsatzsteuer wird dann auf den geminderten Nettobetrag berechnet. 

Hier findet also eine Umsatzsteuerkorrektur statt. Da dieser Punkt sehr entscheidend ist und eine gewisse Komplexität mit sich bringt, arbeiten wir diesen nochmal ausführlich anhand eines Beispiels auf.

Beispiel (B2B): 

Anfänglicher Rechnungsbetrag: 

  • Netto: 1.000 €
  • 19 % USt: 190 €
  • Brutto: 1.190 €
  • Skonto: 2 % auf 1.000 € = 20 €

Neuer Rechnungsbetrag: 

  • Netto (neu): 980 €
  • 19 % USt (neu): 186,20 €
  • Brutto (neu): 1.166,20 € 

Fakt ist: Im B2B-Bereich wird buchhalterisch der Skontoabzug vom Bruttobetrag berechnet, aber nur der Nettobetrag wird skontiert – die Umsatzsteuer wird entsprechend anteilig reduziert. Da dies zunächst widersprüchlich klingen mag, finden Sie hier nochmal den genauen Ablauf in anschaulicher Weise:

  • Die Rechnung wird in Brutto gestellt – z. B. 1.190 € 
    (1.000 € netto + 190 € USt). 

  • Der Skonto (z. B. 2 %) wird vom Bruttobetrag abgezogen:
    2 % von 1.190 € = 23,80 € Skonto. 

  • Der Kunde zahlt also 1.166,20 €. 

  • Buchhalterisch wird nun der Nettobetrag (1.000 €) um 2 % reduziert 
    = 980 €. 

  • Daraus ergibt sich die reduzierte Umsatzsteuer (19 % von 980 €) 
    = 186,20 €.

  • Der zahlbare Bruttobetrag ist folglich 1.166,20 €. 

Wichtig: Obwohl der Skonto „vom Bruttobetrag abgezogen wird“, basiert die interne Berechnung auf dem Nettobetrag. Die Umsatzsteuer wird also immer auf den verminderten Nettobetrag berechnet. 

Betrachtet man die jeweiligen Sichtweisen: 

  • Kundensicht: Skonto wird vom Bruttobetrag abgezogen 

  • Verkäufersicht: Skonto ist eigentlich ein Nettorabatt mit Umsatzsteuer-Korrektur 

Zusammenfassend ist der Skonto im B2B-Bereich rechnerisch ein Rabatt auf den Nettobetrag – aber in der Praxis erfolgt der Abzug vom Bruttobetrag, wobei die Umsatzsteuer entsprechend korrigiert wird. 

 

Sonderfall: Geschäftskunde (B2B) ist nicht vorsteuerabzugsberechtigt:

In dem Fall, dass ein Unternehmer die gezahlte Umsatzsteuer nicht beim Finanzamt geltend machen darf, wird der Skonto in der Praxis wie im B2C-Bereich behandelt und vom Bruttobetrag abgezogen. Es erfolgt keine Korrektur der Umsatzsteuer.

Unterschied zwischen Skonto und anderen Preisnachlässen 

Skonto zählt zu den Rabatten, wird jedoch speziell für die rasche Begleichung von Rechnungen innerhalb einer bestimmten Zeit gewährt. Es handelt sich demnach um einen zahlungsbezogenen Rabatt. Andere Preisnachlässe, wie Mengen- bzw. Umsatzrabatte, Treuerabatte, Staffelrabatte, Neukundenrabatte oder andere Sonderaktionen, gelten häufig ohne Bezug auf das Zahlungsziel. 

 

Welche Faktoren beeinflussen die Höhe des Skontos? 

Unternehmen setzen den Skontosatz häufig nach folgenden Kriterien fest: 

  1. Branche: In Branchen mit hoher Konkurrenz oder schneller Umschlaghäufigkeit (z. B. Lebensmittelhandel) werden häufiger Skonti gewährt. 

  2. Kapitalbedarf: Wer dringend (zeitpunktbezogen) oder dauerhaft mehr Liquidität benötigt, vergibt manchmal höhere Skontosätze (über 3 %). 

  3. Geschäftsbeziehung: Bei Stammkunden gewähren manche Lieferanten ein besonders attraktives Skonto, um die Beziehung nachhaltig zu sichern. 

  4. Verhandlungsbasis: Skonto kann Gegenstand individueller Absprachen sein, wenn sich ein Lieferant und ein Kunde einig sind, dass ein schneller Geldeingang für beide entscheidende Vorteile bietet. 

     

Tipps zur Umsetzung von Skonto in Ihrem Unternehmen 

  1. Deutliche Kennzeichnung: Geben Sie auf Ihren Rechnungen klar an, welche Skontofrist gilt und wie hoch der Skontosatz ist.  

  2. Kommunikation: Informieren Sie Kunden frühzeitig über die Möglichkeit, Skonto zu nutzen. Erinnern Sie Kunden regelmäßig daran.  

  3. Interne Prozesse: Stellen Sie sicher, dass Ihre Buchhaltung den Überblick behält und Ihre technischen Systeme (ERP-System; Warenwirtschaftssystem; Buchhaltungs-Software) das Ganze fehlerfrei und für alle Anwender bequem abbilden kann. 

  4. Eigenen Vorteil berechnen: Ein zu hoher Skontosatz sollte die Gewinnmarge nicht zu stark schmälern. Überprüfen Sie, ob Sie den Skontobetrag wirtschaftlich verkraften können oder ob Alternativen wie das Factoring-Verfahren, welches zudem noch das gesamte Forderungsmanagement inkl. Mahnwesen zzgl. einem zuverlässigen Schutz gegen Forderungsausfälle mit abbildet, für Sie günstiger sind. 

  5. Einkaufsvorteil nutzen: Sollten Ihre Lieferanten Skonto anbieten, prüfen Sie, ob Sie diese Rabatte selbst für Ihr Unternehmen nutzen können. So können Sie beim Einkauf Kostenersparnisse realisieren und Ihre eigene Liquidität verbessern. 

Alternative zur Gewährung von Skonto: Factoring 

Eine beliebte Alternative zu Skonto ist das Factoring. Dabei verkauft ein Unternehmen seine Forderungen (Rechnungen) an einen Factoring-Anbieter und erhält so direkt einen Großteil des Rechnungsbetrags ausgezahlt – in der Regel sogar wesentlich schneller als beim klassischen Skonto. Auf diese Weise muss kein Skonto gewährt werden, und eine Liquiditätssteigerung ist sofort gegeben. Gleichzeitig ist ein Factoring-Kunde zu 100% gegen Forderungsausfälle abgesichert – ein entscheidender Vorteil gerade in unsicheren Zeiten. 

Sie möchten mehr Infos zu Factoring und den Möglichkeiten zur Liquiditätsverbesserung erhalten?  

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Fazit

Skonto kann als flexibles Instrument im Zahlungsverkehr angesehen werden, durch das sowohl Verkäufer als auch Kunden von einem schnellen Zahlungsvorgang profitieren. Auf Verkäuferseite sorgt der Skonto für eine verbesserte Liquiditätslage, da die Rechnungen schneller bezahlt werden, während Kunden durch das Abziehen eines prozentualen Anteils vom gesamten Rechnungsbetrag bares Geld sparen können. Dabei ist es wichtig zu klären, ob der Skonto vom Netto oder Brutto abgezogen wird, welche Skontofrist gilt und welche Vorteile bzw. Nachteile sich gegenüber Alternativen wie Factoring ergeben. 

Obwohl der Skontosatz in vielen Fällen zwischen 1 % und 3 % liegt, kann er auch höher ausfallen, wenn ein Unternehmen dringend auf Liquidität angewiesen ist oder generell einen hohen Liquiditätsbedarf hat. Skonto kann in vielen Fällen die bewährte Win-win-Lösung für beide Seiten darstellen, solange die Rahmenbedingungen klar kommuniziert und eingehalten werden. 

 

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