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Das Wort Steuern wird auf eine virtuelle Oberfläche geschrieben.

Steuerautomation: Neue Möglichkeiten für lästige Prozesse

Lesezeit: 5 Min

Nennen wir das Kind beim Namen: Die Buchhaltung ist eine der zentralen, aber oft zeitaufwendigen Aufgaben in mittelständischen Unternehmen. Hier geht es Jahr für Jahr darum, Regulierungen gerecht zu werden, Rechtssicherheit herzustellen und natürlich die Kosten zu minimieren. In vielen Unternehmen kommen dabei schon digitale Tools in der Buchhaltung zum Einsatz, die die Zettelwirtschaft vergangener Jahrzehnte abgelöst haben. Allerdings sollte man sich hier nicht auf die einmal eingeführte Software allein verlassen, sondern die fortschreitende Digitalisierung im Auge haben und neue technologische Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz (KI) gezielt nutzen. Hier eine kleine Einführung für den effizienten Schritt in die Zukunft!

Mehr Effizienz und geringerer Aufwand

Bei jeder Art von Steuerautomation geht es darum, nahtlose Prozesse zu erzeugen und durch automatisierte Abläufe Zeit zu sparen. Wichtiger erster Schritt hierzu ist das Gespräch mit dem Steuerberater und der internen Buchhaltung. Denn nur, wenn die Automation auch dort realisiert wird, lassen sich wirkliche Sparpotenziale ausschöpfen. Vielleicht können Sie als Mandant sogar die eine oder andere Neuerung anstoßen. Die Implementierung von neuen Tools bringt dann eine Vielzahl von Vorteilen mit sich:

  • Reduzierter manueller Aufwand durch Automatisierung
  • Weniger repetitive Aufgaben bei Buchhaltungsdaten und Steuerberichten
  • Minimierung menschlicher Fehlerquellen
  • Bessere Planbarkeit und Übersichtlichkeit mit stets verfügbaren Informationen
  • Automatische Anpassung an sich ändernde Steueranforderungen
  • Langfristig Kosteneinsparungen und höhere Flexibilität

Mehr Zeit für Ihr Kerngeschäft

Steuerautomation umfasst alle digitalen Lösungen, die Prozesse effizienter gestalten. Künstliche Intelligenz hebt diese Automatisierung auf ein neues Level und spielt mittlerweile auch in der Steuerwelt eine immer größere Rolle. Bisher wurde sie vor allem in Großunternehmen eingesetzt, doch sie bietet auch für den Mittelstand enorme Potenziale. Während Steuerautomation generell manuelle Prozesse reduziert und Abläufe effizienter gestaltet, geht Künstliche Intelligenz noch einen Schritt weiter: Sie erkennt komplexe Muster, lernt aus vergangenen Daten und passt sich dynamisch an neue steuerliche Vorgaben an. Dadurch können Steuerberechnungen nicht nur automatisiert, sondern auch präziser und schneller durchgeführt werden – mit einer drastisch reduzierten Fehlerquote und einer verbesserten Effizienz in der gesamten Steuerabwicklung. Denn: Gerade in der Buchhaltung behält KI den besseren Überblick über große Zahlenmengen und unterstützt bei der fristgerechten Einhaltung steuerlicher Verpflichtungen. Darüber hinaus kann KI durch den Einsatz von Algorithmen steuerliche Trends und Muster erkennen, die sonst möglicherweise übersehen würden. Ein weiterer Vorteil von KI in der Steuerautomation ist die Fähigkeit, sich ständig weiterzuentwickeln und an neue gesetzliche Vorgaben anzupassen. Und der größte Vorteil: Mit den richtigen KI-basierten Werkzeugen können Unternehmen sich deutlich besser auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, denn die steuerlichen Verpflichtungen werden nicht nur effizienter, sondern auch kostengünstiger erfüllt.

Serienmäßiger Vorteil für Unternehmer: Rechtssicherheit

Geschäftsführer und Vorstände sind gemeinhin dafür verantwortlich, dass ihre Unternehmen die steuerlichen Pflichten erfüllen. Die Einrichtung eines digitalen Tax Compliance Management Systems bringt nicht nur Automatisierung und eine verbesserte Fehlerquote mit sich, sondern auch einen sehr attraktiven Vorteil: Schutz vor Haftungs- und Reputationsrisiken. Denn: Ein Tax Compliance Management System kann sogar vor Haftungs- und Reputationsrisiken schützen, da es laut dem Anwendungserlass des Bundesministeriums der Finanzen vom 23. Mai 2016 zum § 153 AO ein Indiz darstellt, dass beim Versäumnis der steuerlichen Pflichten kein Vorsatz oder Leichtfertigkeit vorlag. In diesem Sinne unterstützt ein Tax CMS dabei, steuerliche Risiken zu erfassen, zu prüfen und zu dokumentieren, sodass am Ende alle steuerrelevanten Prozesse korrekt abgewickelt werden. Mehr zum Thema „Die Steuerfunktion im digitalen Wandel” gib es hier.  

Automatisierung als Antwort auf den Fachkräftemangel

Steuerautomation kann im Übrigen auch ein wertvolles Instrument im Kampf gegen den Fachkräftemangel sein, indem sie Arbeitsabläufe rationalisiert und die Abhängigkeit von manuellem Input reduziert. KI ermöglicht es, wiederkehrende und zeitintensive Aufgaben zu automatisieren, wodurch Ressourcen nachhaltig freigesetzt werden. Gerade in der Buchhaltung und im Steuerwesen, wo sich oft Engpässe ergeben, kann KI einen deutlichen Unterschied machen. Darüber hinaus können intelligente Algorithmen komplexe Datenmuster analysieren und wertvolle Einblicke liefern, die manuelle Prüfer möglicherweise übersehen würden. Diese erweiterte Kapazität und Effizienz hilft nicht nur dabei, dem Fachkräftemangel zu begegnen, sondern steigert darüber hinaus die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens erheblich. In einer Zeit, in der qualifizierte Arbeitskräfte oft schwer zu finden sind, bietet die Steuerautomation somit eine nachhaltige und innovative Lösung.

Steigende Regulierungsanforderungen spielend bewältigen

Gerade im Mittelstand herrschen immer noch Vorbehalte gegen zeitgemäße Lösungen wie Cloud-Computing und KI – gerade, wenn es um neuralgische Punkte wie Steuer und Buchhaltung geht. Tatsächlich können aber gerade cloudbasierte Steuerlösungen dabei helfen, den wachsenden regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden. Mit Echtzeit-Updates und automatisierter Integration in das bestehende ERP-System verbessert sich dabei die nahtlose Zusammenarbeit zwischen Finanzbuchhaltung, Steuerberatung und Unternehmensleitung bei gleichzeitig reduziertem Arbeitsaufwand. Aktuelle Anforderungen wie die E-Rechnung oder der steigende Digitalisierungsdruck aus der EU-Initiative „VAT in the Digital Age" können mit zeitgemäßen Lösungen dabei deutlich einfacher umgesetzt werden.

Fazit: Schneller handeln – schneller sparen!

Steuerautomation ist insbesondere mittelfristig ein Thema, an dem kein Unternehmer mehr vorbeikommt. Denn: Mit analogem Denken kann man weder dem allgegenwärtigen Kosten- und Zeitdruck noch dem Fachkräftemangel und schon gar nicht den regulatorischen Anforderungen gerecht werden. In diesem Sinne: Hier und hier gibt es gute Tipps zu entsprechenden Tools, und ein Anruf beim Steuerberater für die bestmögliche Vernetzung kann sicherlich nicht schaden.

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