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9 Tipps gegen Fachkräftemangel

Lesezeit: 6 Min

Die blanken Zahlen sind keine Neuheit, werden aber immer erschreckender: In Deutschland fehlen aktuell sage und schreibe 1,2 Millionen Arbeitskräfte und gut zwei Drittel davon sind Fachkräfte. Auch der Chef der Bundesagentur für Arbeit mahnt, dass es bereits in 70 Berufen Personalengpässe auf Fachkraftniveau gibt. Das Problem geht so weit, dass man mittlerweile von einem Bewerbermarkt spricht. Für Unternehmen bedeutet dies, dass man umdenken muss, wenn man seine Stellen mit Fachkräften besetzen möchte. Hier also neun Tipps gegen den Fachkräftemangel in Ihrem Unternehmen!

Der Bewerbermarkt und seine Tücken

Unternehmen, die erfolgreich und wettbewerbsfähig sein wollen, brauchen gut ausgebildete und top motivierte Fachkräfte. Seit diese nicht mehr bei den Unternehmen Schlange stehen, sondern sich die Unternehmen vielmehr bei den Fachkräften andienen müssen, ist guter Rat teuer. Der beste Rat ist dabei der einfachste: Man muss es wirklich ernst meinen. Halbherzige Kampagnen und Incentives werden schnell als solche entlarvt und locken höchstens die Bewerber an, die man eigentlich nicht will. Zudem: Aufgrund des demografischen Wandels und den kommenden Ruhestandsjahren der Babyboomer wird sich dieses Problem nicht einfach in Luft auflösen. Wer nachhaltig erfolgreich auf dem Personalmarkt sein möchte, muss authentisch, attraktiv und flexibel sein.

Tipp Nr. 1: Active Sourcing

Unternehmen sollten nicht nur eine Stelle ausschreiben und dann auf die Bewerber warten. Diese Zeiten sind vorbei. Besser: Der direkte Kontakt mit potenziellen Arbeitskräften ist immer die klügere Wahl. Zum Beispiel ganz altmodisch auf Jobmessen oder über die neuen sozialen Medien. Wichtig ist auch das Konzept des Employer Brandings. Wer hier noch nicht aktiv ist, sollte sich einlesen und einen versierten Agentur-Partner suchen, der dabei hilft, als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Ziel ist es, den Arbeitnehmer in den Mittelpunkt zu stellen und nicht nur als Ressource, sondern als Persönlichkeit zu betrachten.

Tipp Nr. 2: Mitarbeiter einbinden

Haben kommt von halten – eine alte Weisheit, die sich im Kampf um Fachkräfte bezahlt macht. Denn: Wer neue Talente gewinnen will, muss die alten erstmal halten. Und genau hier beginnt auch der oben genannte ehrliche Weg. Die eigenen Mitarbeiter wissen meist ganz genau, was verbesserungswürdig ist und wie man das Unternehmen in der Wahrnehmung nach vorne bringen könnte. Eine Task-Force aus den eigenen Angestellten für ein besseres Recruiting zu bilden, ist hier ein durchaus gangbarer Weg. Dies mit ehrlichen Incentives zu untermauern, macht dabei immer Sinn - etwa mit einer Prämie für das efolgreiche Werben von Mitarbeitern.

Tipp Nr. 3: Social Recruiting Kampagnen

Viele Unternehmen nutzen Social-Media-Plattformen sehr erfolgreich dazu, potenzielle Bewerber gezielt und direkt anzusprechen und sich als interessanter Arbeitgeber zu präsentieren. Am häufigsten werden hierbei Facebook, Instagram, Twitter und YouTube sowie die Business-Netzwerke Xing und LinkedIn verwendet. Aber Vorsicht: Eine gute Kampagne sollte man Profis und nicht einem Inhouse-Team überlassen, um nicht für eine gut gemeinte, aber nicht gut gemachte Kampagne viel Geld zu verschleudern – und letztlich nur Lacher zu generieren. Eine gute Kampagne mit entsprechend hoher Schlagzahl auf den richtigen Kanälen kann jedoch der Königsweg zu Recruiting-Erfolg sein.

Tipp Nr. 4: Fachkräfte aus dem Ausland

Vom Spargelstecher bis zur IT-Fachkraft: Viele Unternehmen finden ihr Glück in Form von motivierten Mitarbeitern eher im Ausland. Staatsangehörige der EU sowie aus Norwegen, Liechtenstein, Island und der Schweiz dürfen dabei in Deutschland arbeiten, ohne dafür eine Zustimmung einholen zu müssen. Angehörige anderer Staaten können unter bestimmten Voraussetzungen auch zum deutschen Arbeitsmarkt zugelassen werden. Das Portal „Make it in Germany“ der Bundesregierung hilft bei der Rekrutierung und Integration von internationalen Fachkräften oder Auszubildenden. Prüfen Sie jetzt die Möglichkeiten!

Tipp Nr. 5: Attraktive Arbeitszeitmodelle

New Work mit Home-Office und hybriden Arbeitsmodellen oder Workation ist spätestens seit der Corona-Pandemie notgedrungen in der Arbeitswelt der Gegenwart angekommen. Und man mag es kaum glauben – aber viele Arbeitnehmer schätzen diese neu gewonnene Freiheit und Flexibilität. Es scheint also mehr als logisch, dies als Baustein eines erfolgreichen Recruiting-Modells auszuloben und fest im Unternehmens-Alltag zu verankern. Auch eine 4-Tage-Woche hat sich insbesondere im Handwerk als effektiver Magnet für neue Fachkräfte herausgestellt. Warum also nicht mal in diese Richtung denken?

Tipp Nr. 6: Digitalstrategie und Automatisierung

Die Rechnung ist eigentlich einfach: Wenn man es schafft, die Produktivität durch Digitalisierung und Automatisierung steigen zu lassen, können auch Einbußen durch Fachkräftemangel vermieden werden. Davon profitieren dann sowohl Arbeitnehmer über höhere Löhne als auch Unternehmen, die insgesamt wettbewerbsfähiger werden. Gerade die aktuellen Entwicklungen der K.I. lassen hier hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Für alle Branchen und Berufe, die keine Automatisierung zulassen: Auch hier wirkt eine moderne und zeitgemäße Digital-Infrastruktur deutlich anziehender auf Fachkräfte als altersschwache PCs und überhitzte Laptops. Generell hilft es auch, Geschäftsprozesse kontinuierlich zu hinterfragen und anzupassen, um dauerhaft wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine mutige Digitalstrategie kann dann die Lösung für die nähere Zukunft sein.

Tipp Nr. 7: Fachkräfte aufbauen mit Personenzertifizierung

Eine Personenzertifizierung hilft dabei, selbstständig eine starke Basis gegen den Fachkräftemangel aufzubauen. So können zum Beispiel Quereinsteiger im Vertrieb, der Produktion oder an anderen Stellen im Unternehmen selbstständig zu wertvollen und perfekt zugeschnittenen Fachkräften ausgebildet werden. Eine TÜV-Zertifizierung dieser Kenntnisse wirkt dabei enorm stabilisierend für die weitere Zusammenarbeit, da Mitarbeiter diese Qualifizierung als Incentive und Wertschätzung wahrnehmen. Auch beim Upskilling helfen Personenzertifizierungen, die vorhandenen Fähigkeiten von Mitarbeitenden auszubauen, um neue Stellenanforderungen im Unternehmen zu erfüllen.

Tipp Nr. 8: Jobsharing

Es klingt möglicherweise absurd, funktioniert aber: Wenn man eine richtige Fachkraft nicht findet, dann sucht man besser gleich zwei. Die Auflösung hinter dieser Konstellation ist das sogenannte Job-Sharing - also Arbeitsplatzteilung. Zwei oder mehrere Arbeitnehmer teilen sich hierbei einen oder mehrere Arbeitsplätze untereinander auf. Die flexibleren Arbeitszeiten verheißen dabei eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie und führen zu mehr Bewerbern. Vorteil für Arbeitgeber: Vier Augen sehen mehr als zwei und Fehler treten dadurch seltener auf. Auch der Ausfall durch Urlaub oder Krankheit kann besser kompensiert werden.

Tipp Nr. 9: Zerlegung

Genau wie man beim Job-Sharing den zeitlichen Aspekt eines Arbeitsplatzes zerteilen kann, so kann man auch den Job an sich in verschiedene Aufgaben zerlegen. Kritische Talent- und Arbeitskräftelücken können gefüllt werden, wenn genau erkannt wird, welche Profile für bestimmte (Teil-)Jobs gebraucht werden. Wichtig hierbei: Es geht tatsächlich um die Dekonstruktion von klassischen Job-Beschreibungen. Unternehmen müssen relevante Arbeitselemente voneinander isolieren und in Aufgaben, Aktivitäten oder Projekte zerlegen. Dabei finden sich dann Experten und Talente im Bestfall an anderer Stelle im Unternehmen, die Teile dieser Rolle übernehmen können.

Fazit

Viele Wege führen nach Rom. Mit den richtigen Strategien ist auch gegen den Fachkräftemangel ein Kraut gewachsen. Für die finanziellen Herausforderungen des Mittelstands hingegen empfiehlt sich ein Partner, der mitdenkt und sowohl Ihr Wohl als auch Ihre Zukunft stets im Auge hat: abcfinance!

 

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